Montag, 28. November 2011

mein erstes Haus im Isaan

Mein erstes Heim im Isaan

Im Jahre 1989 lernte ich meine heutige Gattin kennen, und sieben Monate später haben wir geheiratet. Meine Gattin hatte ein Jahres- Flugticket und musste spätestens im Februar des folgenden Jahres wieder In ihre Heimat fliegen, ansonsten wäre das Ticket verfallen.


So planten wir dann unseren ersten Thailandurlaub. Sehr viel Bares konnte ich nicht mitnehmen, denn ich hatte mein neuerbautes Haus zu bezahlen. Ich musste natürlich sparen.
In Thailand angekommen, war ich sehr überrascht von der anderen Kultur, den schönen Bauwerken und der riesigen Stadt Bangkok. Drei Tage verbrachten wir in Bangkok, ich staunte nur noch !!

Album von Bangkok

Album Thailand allgemein

Dann kauften wir ein Zugticket und fuhren in den Isaan, in Richtung Udon Thani. Leider wurde es schon langsam dunkel, als wir aus Bangkok herausfuhren, Im Zug wurden die Aluminium Gitter heruntergelassen, so konnte man nichts mehr von der Landschaft sehen.
Notgedrungen legte ich mich nach zwei Bier schlafen. In den frühen Morgenstunden  wachte ich auf, schob den Rolladen hoch, damit ich die Landschaft begutachten konnte.

Ich suchte leider vergeblich den Wald, denn es hieß doch immer Thailand ist sehr stark bewaldet und hat kostbares Edelholz.
In Udon Thani angekommen ging es dann weiter mit dem Überlandbus, der in Deutschland niemals durch den TÜV gekommen wäre. Auch hier während einer Stunde Fahrt kein Wald mehr.
Später klärte mich meine Frau auf, der Wald musste den Reisfeldern weichen. Für einen riesigen Stamm Mahagoni bekamen die Bauern gerade mal 20 DM.

Ja nun kamen wir im Dorf an, wir wurden vom halben Dorf empfangen, es wurde sehr viel erzählt und Wissen ausgetauscht.
Am nächsten Morgen hörte ich Arbeiter, wie sie fleißig etwas abbrachen, ich schaute mal nach dem Lärm, nun sah ich wie ein Holzhaus abgebaut wurde, wozu war mir nicht klar.

Diese Holzvilla wurde abgerissen und sollte durch ein modernes Haus ersetzt werden

Zwei Tage später erklärte man, man sollte in die Stadt fahren und Baumaterial einkaufen. Ich war verdutzt! Kein Plan gab es, einfach nur Material einkaufen, was hatten die eigentlich vor ?



Kurzum, es ging ans eingemachte, ich musste mein Urlaubsgeld in ein Haus investieren, das ich an sich für einen exotischen Urlaub angespart hatte.



Im Fotoalbum findest du viele interessante Fotos


Was sollte ich machen, nun musste ich das Spiel mitmachen. Die Arbeiter machten es nach ihren Erfahrungen, ich schaute zu, denn es war ein anderes arbeiten wie in Deutschland.
Sehr schnell waren die Säulen aufgestellt, die Zwischendecke aus Holz eingezogen und das Dach eingedeckt. Damit es mir nicht Langweilig wurde, habe ich die Mauern für das Erdgeschoss hochgezogen. So gingen die sechs Wochen wie im Fluge herum. Abschied nehmen war angesagt und wieder 12 Monate Geld verdienen und sparen.


Die Arbeiter wollten weiterarbeiten, so verblieben wir, dass wir monatlich Geld für die Arbeit schicken.

Im folgenden Jahr konnten wir schon in dem neuen Haus wohnen, in den Fenstern war noch kein Glas, so wurde es empfindlich kalt bei Nacht und wir froren. Das nächste war dann, Fenster verglasen und Geschirr, sowie technische Geräte wie Herd, Mikrowelle Stereoanlage, Fernseher kaufen.
Viel zu schnell flog die Zeit dahin und der Urlaub war wieder vorbei. Wieder hieß es arbeiten und sparen.

 Im folgenden Urlaub hatten wir dann mehr Freiraum und konnten dann auch Ausflüge machen. Als dann der Urlaub wieder zu Ende war, wurden Fernseher, Videorecorder und Stereoanlage im Schlafzimmerschrank verstaut und abgeschlossen. So ging das vier Jahre gut, dann kam ein Bruder der Frau aus Saudiarabien zurück, der andere aus dem Tempel.

So begann dann auch schon das Chaos, das Schlafzimmer wurde während unserer Abwesenheit aufgebrochen, auch der Schlafzimmerschrank und die verstauten Elektrogeräte überall ausgeliehen.
Der eine Bruder, der in Saudiarabien gearbeitet hatte, lieh sich bei meiner Frau Geld. Als Sicherheit gab er die Grundstücksurkunde, welche dann auch im Schlafzimmerschrank versteckt wurde. Ein Jahr später als wir wieder kamen war das Schlafzimmer wieder aufgebrochen und auch der Schlafzimmerschrank, die Grundstücksurkunde verschwunden.

Auch der Randstreifen wurde sauber angelegt, damit die Anlieger sehen, wie es aussehen kann!!

Von diesem Zeitpunkt an gab es keine Unterstützung mehr an die Familie.
Vor dem Haus habe ich ein schönes Biotop angelegt, während meiner Abwesenheit wurden die Blumen im Dorf verschenkt.

Erst als wir im Jahre 2000 ganz nach Thailand übersiedelten, machte ich wieder weiter mit Renovierung und kleinen Erweiterungen.

Im Jahre 2001 machten wir dann einen Anbau, mit doppeltem Mauerwerk, um die Hitze draußen zu halten. Ich kann sagen, das hat sich tatsächlich bewährt, wir brauchten keine Klimaanlage.


Im Jahre 2004 wurde der Vorgarten total neu gestaltet, unter dem Vorgarten wurde ein großes Becken eingerichtet, so konnte man im Garten seine Fische züchten, der Erfolg war programmiert.


als Anlieger hatten wir den Abschnitt immer gepflegt

Im September 2006 wurde dann unser Rottweilermädchen vergiftet und als sie tot am Boden lag wurde im Haus eingebrochen und ausgeräumt.


Der Nachbar hatte es beobachtet, wollte jedoch aus Angst nicht aussagen.

Nun suchten wir ein neues Grundstück, denn diese Umgebung war nichts mehr für mich, lieber gab ich noch weiteres Geld aus und war weg von der Familie.



Mittlerweile hat sich die Familie das Haus wieder unter den Nagel gerissen. Es sieht nun wieder nach Thaiart aus !!


Dies war früher unser Gemüsegarten, oh Mann, was ist daraus geworden ?

Der Urwald hat sich zurückgeholt, was ihm geraubt wurde !!
 Einerseits heißt es sie sind arm, heute habe ich einen anderen Ausdruck, denn ich habe leider in 20 Jahren zuviel gesehen und gelernt 

ein interessantes Album über Ban Laowicha, ein Dorf im Isaan
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wir beginnen einen Neuanfang

Wir starten eine neues Projekt, jedoch diesmal auf eigenem Grundstück. Das Grundstück habe ich auf den Namen unserer Tochter gekauft, da es für Ausländer sehr schwierig ist reell Grundstücke zu kaufen.

Als erstes wird ein großer Teil von der Wildnis und dem Abfall befreit, der sich im Laufe der Zeit hier angesammelt hatte.

So nun haben wir eine bessere Übersicht für die Planungen. Ich lasse nun als erstes einen Bagger kommen, der ein Becken in der Größe von 50 x 20 m ausheben soll. Nach den Arbeiten kommt schon die erste Überraschung. Abgemacht für das Ausheben waren 18 Bath je m³ gewachsenen Bodens. Berechnet wurde dann ausgehobene Fläche, plus die Aufschüttung ringsum um das Becken. Um den Frieden zu waren haben wir die Rechnung bezahlt.


um auch mit dem Pickup auf das Grundstück zu kommen, musste sehr viel aufgefüllt werden


Er wollte dann auch den Arbeitsraum für das Haus ausführen, doch das ließen wir dann einen Anderen ausführen.

Nun nachdem der Arbeitsraum gesäubert und planiert war konnten wir das Schnurgerüst erstellen und die Fundamente ausgraben. Die Fundamente wurden an den Außen- und Tragwänden eingeplant. Sie hatten eine Abmessung von 40 cm Breite und 5 cm Tiefe.


Als nächstes wurden die Baustahlkörbe gebunden und in die Gräben gelegt. Die Armierungen für die Säulen wurden gebunden und mit der Armierung der Fundamente verbunden, so wurde alles in einem Guss in Beton gehüllt.

Bevor nun der Beton abgerufen werden konnte gab es eine feierliche Zeremonie,




Thai´s brauchen immer etwas zum feiern, so auch beim bauen hahaha!!!


So wollen sie auch nur an bestimmten Tagen mit dem bauen beginnen, dazu fragen sie ihre Mönche.


Lassen wir ihren Spaß, lass sie glücklich sein !


Nun konnte der Fertigbeton geliefert werden. Nachdem die Fundamente gegossen waren konnten wir am nächsten Tag die Schalung für die Bodenplatte mauern, anschließend wurde die Baustahlmatte für die Bodenplatte gebunden. Hier wurde Baustahl 5 mm dick verwendet.
Die Abwasserrohre wurden natürlich auch schon eingearbeitet.
Nun durfte der Betonwagen wieder einige Male vorfahren. So nun war der Fuß des Hauses erstellt

Nun konnte die Mauern hochgemauert werden. Die Trag und Außenmauern wurden zweischalig hochgezogen. Der Hohlraum der Außenmauern im UG wurde mit Beton ausgegossen. Auf Geschosshöhe angekommen wurde ein armierte Ringanker eingezogen.


Darauf wurden die Betonpaneelen gelegt. Das ersparte sehr viel Schalungsmaterial, das man später wieder weggeworfen hätte. Auf die Paneelen wurde wieder ein Baustahlgeweben gebunden.


Nun konnte auch hier wieder der Fertigbeton bestellt werden.



Hier kann man nun schön sehen, wie die zweischalige Wand hergestellt wurde. Es lohnt sich wirklich, man benötigt später keine Klimaanlage.

Nun wird der Aushub vom Gartenteich an die Südseite des Hauses geschoben.


Die Südseite ist nun angefüllt, nun kann man bequem zum Erdgeschoss laufen und dort weiterarbeiten.


Nun kann auch im EG weitergemauert werden, auch hier die Außen- und Tragwände zweischalig.
Und wieder wurden die Wände hochgezogen, bis zur Geschosshöhe, wo wieder ein Ringanker montiert wurde.


es ist dringend darauf zu achten, dass bei dieser Temperatur die Steine vor dem mauern nass gemacht werden, da sonst der Mörtel verbrennt und nicht abbindet. Da muss man bei den Thais ein besonderes Augenmerk darauf legen. Es ist auch sehr wichtig, dass das Mischungsverhältnis auf den Zementsäcken eingehalten wird, Die Thais mischen immer 1 : 2. Der Mörtel wird spröde und teuer.!!!




Der Ringanker kann nun angefertigt werden.

 Als Zwischendecke wählten wir nun eine Leichtbaudecke aus Stahlprofilen.Die Zwischendecke ist nun eingezogen, nun können wir am Obergeschoss weitermauern


Es ging dann weiter mit der Arbeit im OG, hier wurden dann Dachgauben vorgesehen, denn das Haus sollte ja nicht 0815 aussehen.




Der Dachstuhl wurde aus Stahlprofilen erstellt, da die Termiten in Thailand sehr schnell im Holz sitzen und es zersetzen.

Anschließend wurde das Dach mit Eternitplatten eingedeckt, da diese nicht so schwer sind und sich auch nicht stark aufheizen.

Nun konnte das Gerüst angestellt werden um dem Haus seine Kleidung zu verleihen.

Eine große Arbeit war nun geschafft, nun hatte ich mehr Zeit für die Gartenplanung. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die Erde total ausgelaugt und unfruchtbar war. Ich begann mit der Kultivierung im August 2009, das zog sich eine Weile hin. Das erste Ziel war nun die Erde zu kultivieren. Viele Thai´s meinten immer, die <Arbeit die ich mir mache sei überflüssig, doch ich bin kein Thai und auch nicht faul, ich ließ mich nicht beirren. Ich machte die Knochenarbeit fertig. Die Hunde waren immer dabei.

Mittlerweile wurde es September im Jahre 2009. Nun konnte ich mit dem pflanzen beginnen. Anfangs sah alles noch so kümmerlich aus. Ich stand morgens und abends mit dem Gartenschlauch da und goss meine Pflanzen. Ende September kam dann ein sehr starker Regen und sorgte für reichlich Wasser.
Das Wachstum wurde eingeläutet.

Schon nach dem ersten Jahr bekamen meine jungen Bäumchen Früchte, nun wusste ich, meine Arbeit hat sich gelohnt.


  der junge Sternfruchtbaum trägt schon reichlich Blüten



Wie tot hängt sie am Ast der Koreatanne


Brrrrrr, es ist saukalt, Ich friere !!


Die Echse ist nun etwas munter geworden, da es nun wärmer geworden ist.



 die ersten Mangos kann ich bald ernten, ein Jahr nach der Pflanzung.


es ist einfach schön, wenn die Natur die Arbeit belohnt




 es ist alles sehr trocken, täglich muss gegossen werden



Der Sternfruchtbaum trägt auch schon große Früchte





ein netter Ausblick vom Obergeschoss aus.


es gibt noch viel zu tun, packen wir es an !








ein Schmückstück in unserem Garten



Es war eine Knochenarbeit die Erde wieder zu kultivieren und fruchtbar zu machen.



Der Garten wurde immer schöner, auch die Natur kehrte wieder zurück, ich konnte Schlangen, Echsen, Schildkröten und anderes Getier beobachten.

Im Gartenteich hatte ich viele verschiedene Fischarten eingesetzt, auch sie wuchsen zu herrlichen Exemplaren heran.

So habe ich mein kleines Paradies erschaffen.


Die Böschung voll mit Blüten, da lacht das Herz des Naturfreundes !


 Auch der Eingangsbereich ist  freundlich gestaltet, die Meßgeräte für Wasser und Strom übersichtlich angebracht, man muss nicht auf dem Boden herumkriechen, wie in typischen Thaihäusern.


Viele Blumen und Sträucher zieren den großen Garten


Blick auf unser Altersheim haha !!


an das Haus angebaut die Garage. Sie bietet oberhalb eine große Terrasse, hier lässt es sich relaxen.


der Wall, eine Abgrenzung von Fahrweg zum Obstgarten im Dezember 2010. Diesen Wall musste ich anlegen, denn sonst wären die Thai´s mit ihren Motorrädern quer durch den Obstgarten gefahren. Sie haben keine Ordnung gelernt !


Der Winter ist eingekehrt, die Nebelschwaden ziehen über das Land



es wird Winter im Isaan







leider sieht man im Isaan sehr wenig gepflegte Anwesen.


Der Obstgarten im Oktober



 die Reisgarben warten auf die Dreschmaschine



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